Paul Nizon, geboren am 19. 12. 1929 in Bern, wo er, Sohn eines russischen Emigranten und einer Bernerin, aufwuchs. Studium der Kunstgeschichte in Bern und München. 1957 Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Vincent van Gogh, danach Museumsassistent in Bern. Nach der Publikation des ersten Buchs („Die gleitenden Plätze“) Stipendiat am Schweizer Institut in Rom. 1961 leitender Kunstkritiker der „Neuen Zürcher Zeitung“, ein Jahr darauf zog er sich ins freie Schriftstellerleben zurück. Regelmäßige Arbeitsaufenthalte führten vom Wohnsitz Zürich nach London, Italien und Paris. 1969/70 Lehrauftrag an der Architekturabteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich. 1975 Ostasienfahrt. 1977 Übersiedlung nach Paris, wo er seitdem lebt. 1978 Amerikareise. 1982 für mehrere Monate in Berlin als Gast des DAAD (Berliner Künstlerprogramm). 1984 Gastdozent am Lehrstuhl für Poetik der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M. 1987 „Writer in Residence“ an der Washington-Universität in St. Louis/Missouri (USA), 1991 Ehrengast des Salon du Livre in Montréal, Kanada, 1993 Stadtschreiber von Bergen-Enkheim, 2000 mehrwöchiger Aufenthalt in Japan.
* 19. Dezember 1929
von Wend Kässens
Essay
Anders als in Frankreich, wo Paul Nizon als einer der bedeutenden Schriftsteller der Gegenwart gelesen und gefeiert wird, ist man sich im deutschsprachigen Raum dessen nicht so sicher. Die Kritik ist polarisiert: Die ...